Chronisch Krank in der Leistungsgesellschaft – Input & Austausch zu ME/CFS, Post-Covid und Post-Vac

Wann

7. Oktober 2025    
14:00 – 16:00

Veranstaltungstyp

In Deutschland leiden derzeit min. 620.000 Menschen an ME/CFS, 40% davon haben die Erkrankung nach einer Ansteckung mit Covid-19 entwickelt. ME/CFS steht dabei für Myalgische Enzephalomyelitis bzw. Chronisches Fatigue Syndrom und beschreibt eine neuroimmunologische Multisystemerkrankung, die zu starken körperlichen und kognitiven Einschränkungen führt. Den Betroffenen ist es nicht länger möglich, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben, da selbst das Aufstehen aus dem Bett schon zu einer Verschlimmerung der Symptome führen kann. Trotz der hohen Fallzahl sind Betroffene oft auf sich allein gestellt: Es gibt seit Jahren zu wenig Forschung, zu wenig Fachwissen der Mediziner*innen, keine wirksamen Therapien oder Medikamente und keine einzige Reha-Klinik, die tatsächlich die Bedürfnisse von ME/CFS Erkrankten berücksichtigt. Aber warum ist das so?

Wir wollen mit euch über diese chronische Erkrankung aus der Betroffenenperspektive sprechen und sie in ihren gesellschaftspolitischen Kontext einordnen. Was bedeutet es, eine chronische Erschöpfungskrankheit in einer Kultur zu haben, die von individuellem Gesundheitsstreben, Fitness-Kult und Work-Life Balance geprägt ist? Auf welche Weise prägt das Prinzip der Leistung das Verständnis und den Umgang mit derartigen Erkrankungen, sowohl der Betroffenen sich selbst gegenüber als auch deren Umfeld, der behandelnden Mediziner*innen und Entscheidungsträger*innen im medizinischen Dienst und in der Politik? Und was hat das alles mit Turnvereinen im 19. Jahrhundert und Jane Fonda zu tun?

Wir freuen uns darauf, mit euch zu diskutieren!

Die Veranstaltung ist offen für alle, die mehr über das Thema wissen wollen und findet betroffenenorientiert online und mit einer Pause statt.

 

Gruppe:  Studieren mit ME/CFS