Emanzipatorische Gesundheitsversorgungsstrukturen aufbauen? Ideen für ein Stadtteilgesundheitszentrum in Winzerla: Praxis, Kritik und Vision

Welche Menschen eher gesund oder krank sind und wer bei Krankheit Zugang zu bestimmten Versorgungsformen hat, hängt maßgeblich von gesellschaftlichen und politischen Verhältnissen ab. Menschen, die von weniger Geld als andere leben müssen, leben im Mittel kränker und sterben 8 Jahre früher! Auch, dass wir oftmals Krankenhäuser und Ärzt*innenpraxen nicht als Orte der kollektiven Fürsorge, des Austauschs und der Begegnung – sondern als unliebsame, kalte Orte der Instandsetzung unserer Körper und Psychen begreifen, hängt eng damit zusammen, wie in bestehenden gesellschaftlichen Verhältnissen Sorgearbeit, produktive Arbeit und Miteinander organisiert sind. Wir wollen bestehender Gesundheitsungleicheit kollektiv und kritisch begegnen und suchen dabei ganz praktisch nach Anknüpfungspunkten, um uns mit vielen Menschen zusammenzutun. Es gibt viel zu tun!
Wir möchten euch in einem gemeinsamen Stadtteilspaziergang mehr zu unseren Gedanken und unserer praktischen Arbeit berichten und dazu Themen, die uns beschäftigen, an konkreten Orten in Winzerla begreifbar machen. Anschließend möchten wir euch unsere kürzlich bezogenen Räume in Winzerla zeigen und mit euch ins Gespräch kommen.

Building emancipatory healthcare structures? Ideas for a solidary health care center in Winzerla (Jena): practice, reflexion and vision. Which people are more likely to be healthy or ill and who has access to certain forms of care when ill depends largely on social and political conditions. People who have to live on less money than others live sicker on average and die 8 years earlier! The fact that we often understand hospitals and doctors‘ office not as places of collective care, exchange and encounter – but as unpleasant, cold places for repairing our bodies and psyches – is also closely linked to how care work, productive work and togetherness are organized in existing social conditions. We want to collectively and critically confront the prevailing health inequality and are looking for very practical starting points to join forces with many people. Because good living conditions concern us all!
We would like to tell you more about our thoughts and our practical work in a joint district walk and make topics that concern us tangible in concrete places in Winzerla. Afterwards, we would like to show you our new premises in Winzerla and get into conversation with you